5 Schritte zum erfolgreichen Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma
Du stehst endlich kurz vor deinem Abschluss? Also möchtest du anfangen, nach einem Job zu suchen, am besten bei einer japanischen Firma? Du weißt aber nicht genau wo du suchen sollst? Würdest du überall in Europa arbeiten? Oder möchtest du dich auf Städte in Deutschland wie Düsseldorf, Frankfurt oder München konzentrieren? Du weißt nicht, wo du anfangen sollst oder wie man sich bei einem Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma in Europa bzw. Deutschland verhalten sollte. Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich. Ich werde bald mein Japanischstudium beenden und sammele seit längerem Informationen darüber, wie man in Düsseldorf einen Job bei einer japanischen Firma findet. Bisher habe ich deshalb viel dazu recherchiert, wie man sich bei einem Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma in Europa zu verhalten hat, und habe durch ein paar Vorstellungsgespräche auch praktische Erfahrungen sammeln können. Während dieses Prozesses fand ich die Unterstützung einer Personalvermittlungsagentur sehr hilfreich, da diese dir dabei hilft, einen passenden Job zu finden. In diesem Artikel werde ich dir erklären, was du wissen solltest und wie du dich am besten vorbereitest, wenn du ein Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma in Europa, insbesondere Deutschland und in meinem Fall Düsseldorf, hast.
1. Die Vorbereitung
Als Erstes solltest du versuchen so viele Informationen wie möglich über deine Wunschfirma zu sammeln. Wenn du für eine japanische Firma arbeiten möchtest, solltest du dich schon vor deiner Bewerbung über die Firma informiert und eine Stelle gefunden haben, die deinen Vorstellungen entspricht. Die meisten japanischen Firmen haben Büros auf der ganzen Welt, nicht nur in Düsseldorf oder Europa, und du solltest wissen, wo das Unternehmen überall aktiv ist. Wenn du Probleme dabei hast, überhaupt einen Job, der dir gefällt, zu finden oder zu einem Vorstellungsgespräch bei einem japanischen Unternehmen eingeladen zu werden, kann ich nur die Registrierung bei einer Personalvermittlungsagentur empfehlen. Diese sind darauf spezialisiert passende Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenzubringen und können dir wichtige Informationen über das Unternehmen geben. So sparst du dir viel Zeit. Zudem ermöglicht dir eine Registrierung Zugriff auf Stellenangebote, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurdest, solltest du noch mehr recherchieren und herausfinden, was genau du an der Firma gut findest und wie du dein Interesse am besten zum Ausdruck bringst. Es wird deinen potentiellen Arbeitgeber beim Vorstellungsgespräch freuen zu hören, dass du nicht nur gut informiert bist, sondern auch wirklich Interesse an der Firma hast und sehr gerne für sie arbeiten würdest.
Zudem solltest du deine Selbstvorstellung perfekt einstudiert haben. Das ist nicht nur nützlich für Vorstellungsgespräche bei japanischen Firmen, sondern auch hilfreich bei anderen Begegnungen. Eine kurze und präzise Selbstvorstellung (unter drei Minuten) hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck. Natürlich musst du deine Selbstvorstellung an die Umstände anpassen, aber wir konzentrieren uns jetzt erst einmal auf ein Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma in Deutschland. Du musst nicht deinen ganzen Lebenslauf vortragen, den haben sie schon gelesen. Stelle dich nur kurz vor und betone deine Fähigkeiten und Erfahrungen, die relevant für den Job sind. Lasse deine Gesprächspartner wissen, wie vorteilhaft es für sie wäre, dich einzustellen.
Außerdem ist es wichtig, selbstsicher zu wirken. Natürlich ist das einfacher gesagt als getan, aber deswegen gehört das Stärken der Selbstsicherheit auch zu der Vorbereitung. Um Selbstsicherheit zu haben, musst du gut vorbereitet sein. Du solltest die Antworten zu den Standardfragen, wie zum Beispiel deine Stärken und Schwächen, am besten auf Deutsch, Englisch und gegebenenfalls Japanisch parat haben. Das erscheint vielleicht zunächst als viel Arbeit, aber wenn du die Antworten einmal fertig hast und sie auswendig kennst, kannst du sie immer wieder für zukünftige Vorstellungsgespräche nutzen und weiter verbessern. Auch bei diesem Teil der Vorbereitung ist es hilfreich, mit einer Personalvermittlungsagentur zu arbeiten. Diese kann dir genau sagen, welche Sprachen bei dem Vorstellungsgespräch erforderlich sind und worauf du dich konzentrieren solltest. Wird das Vorstellungsgespräch hauptsächlich auf Japanisch stattfinden und nur ein paar Sätze Englisch gesprochen, werden sie dir das mitteilen. Zudem kann dir dein Personalvermittler spezifische Fragen zu dem Job beantworten und steht dir jederzeit mit Rat zur Seite.
2. Die Kleidung
Wenn du dich für einen Job in einer Autowerkstatt bewirbst kannst du vielleicht in Jeans und T-Shirt erscheinen. Aber wir reden von einem Bürojob in einer japanischen Firma. Besonders wenn du für eine Firma in einer Großstadt wie Düsseldorf, Paris oder London arbeiten möchtest, solltest du einen professionellen Eindruck machen. Für eine japanische Firma solltest du dich erst eher konservativ kleiden und ein gepflegtes Äußeres mitbringen. Die Männer haben es recht einfach: ein schwarzer Anzug, passende Schuhe, ein weißes Hemd und eine Krawatte; nicht zu viel Gel in die Haare, ordentlich rasieren und saubere Fingernägel. Für die Frauen ist es nicht viel komplizierter: keine aufreizende Kleidung oder High Heels; ein schwarzer Rock, der bis zu den Knien geht, dazu ein passender Blazer und eine weiße Bluse sollten reichen; kein zu hoher Absatz (bis zu fünf cm) oder zu viel Schmuck. Manche denken vielleicht, dass das zu streng und konservativ klingt, aber für das erste Vorstellungsgespräch empfehle ich ein simples und ordentliches Outfit. Wenn du den Job bekommen hast und siehst, dass deine Kollegen sich lockerer kleiden, kannst du deinen Stil auch ändern. Aber besonders bei dem ersten Eindruck solltest du nichts riskieren. Hier wäre der Rat eines Personalvermittlers wieder hilfreich, da dieser die Firma, bei der du das Vorstellungsgespräch hast, kennt und weiß, was erwartet wird. Er kann dir also sagen, wie streng die Firma ist und wie du dich am besten kleiden solltest.
3. Ankunft und Begrüßung
Es ist selbstverständlich, dass man pünktlich zu einem Termin erscheint. Besonders für ein Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma solltest du dir vorher den besten Weg raussuchen und mögliche Verspätungen einplanen. Ich weiß nicht, wo du wohnst oder in welcher Stadt du dich für einen Job bewirbst, aber in Düsseldorf ist der Verkehr fürchterlich und ich weiß, dass man sich nicht auf die Deutsche Bahn verlassen sollte. Du solltest jedoch auch nicht all zu früh ankommen. Eine halbe Stunde vor dem Gebäude zu warten, macht dich nur nervös und so früh vor deinem Termin zu erscheinen macht den Eindruck, dass du den Terminplan der Firma nicht respektieren würdest. Ich würde die Ankunft zehn Minuten vor dem Vorstellungsgespräch planen und mich fünf Minuten vorher ankündigen. Es ist schwer das perfekte Timing hinzubekommen, aber wenn du die Wahl hast, fünf Minuten oder 20 Minuten vor dem Vorstellungsgespräch anzukommen, solltest du dich für Letzteres entscheiden.
Bist du an dem Ort des Vorstellungsgespräches angekommen, begrüßt du jeden mit einem Lächeln, suchst die Rezeption und kündigst dich an. Wirst du nicht zu dem Raum geführt und dir wird lediglich gesagt, wo du hingehen sollst, stürme nicht einfach herein. Klopfe drei Mal an die Tür und sage 失礼します(shitsurei shimasu, „Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie störe“). Hörst du どうぞ (dōzo, „Bitte sehr“), betrittst du den Raum, schließt die Tür, drehst dich zu den Anwesenden und sagst wieder 失礼します. Danach verbeugst du dich (Frauen platzieren ihre Hände flach vor ihrem Schoß und Männer seitlich) und gehst zu deinem Stuhl. Setzte dich aber noch nicht hin, bleibe neben dem Stuhl stehen und stelle dich vor: OOと申します。どうぞよろしくお願いします (OO to mōshimasu. Dōzo yoroshiku onegaishimasu. „Mein Name ist OO. Es freut mich Sie kennenzulernen“) ist die Standardphrase, die du auswendig kennen solltest. Du setzt dich erst, wenn du darum gebeten wirst. Halte deinen Rücken gerade und lege deine Hände flach auf deinen Schoß. Diese Position hältst du über das gesamte Vorstellungsgespräch. Du kannst dir Notizen machen, aber vergesse nicht deine gesamte Aufmerksamkeit deinem Gegenüber zu widmen und Augenkontakt zu halten.
4. Die Sprache
Wenn du für eine japanische Firma arbeiten möchtest oder einfach einen Job suchst, bei dem japanische Sprachkenntnisse gefordert werden, sei es in Europa, Amerika oder Japan, solltest du zumindest Grundkenntnisse der Höflichkeitssprache (敬語, keigo) beherrschen. Du solltest wissen, dich nicht als 俺 (ore, die männliche Bezeichnung für „ich“, klingt zu krass bzw. überheblich) oder あたし (atashi, die weibliche Bezeichnung für „ich“, klingt zu informell) zu bezeichnen und deinem Gegenüber angemessenen Respekt zu erweisen. Besonders wenn du mit japanischen Kunden Kontakt hast, solltest du die Höflichkeitssprache anwenden. Japanische Betriebe in Japan erwarten oft ein hohes Level der Japanisch-Kenntnisse. Allerdings ist das erforderliche Level der japanischen Sprachkenntnisse für Jobs bei japanischen Firmen in Europa und Deutschland je nach Arbeitsinhalt sehr unterschiedlich. Wenn du dir nicht sicher bist, welches Level erforderlich ist, frage einfach deinen Personalvermittler.
Eine der geläufigsten Fragen, die dir so gut wie garantiert gestellt werden wird, ist „Warum interessieren Sie sich für Japan und die japanische Sprache?“ Wenn du Japanisch studierst, nehme ich an, dass du das schon öfter gefragt wurdest, aber denkst du, deine Antwort würde bei einem Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck hinterlassen? Du solltest definitiv eine angemessene und interessante Antwort parat haben. Wenn du dein Studium begonnen hast, weil du Anime und Manga magst, ist das okay. Aber füge noch etwas hinzu, das dich aus der Masse herausstechen lässt und Bezug zu der Stelle hat, auf die du dich bewirbst.
Ich werde hier nicht alle gängigen Fragen bei Vorstellungsgesprächen aufzählen, da das den Rahmen dieses Artikels sprengen würde und es bereits genug andere Seiten zu diesem Thema gibt. Wenn du dich komplett überfordert fühlst und es einfach zu viele Optionen für dich sind, kann dir dein Personalvermittler bestimmt weiterhelfen.
5. Das Ende
Fassen wir zusammen. Du hast gründlich zu der Firma und dem Job, für den du dich bewirbst, recherchiert und bist pünktlich zu deinem Vorstellungsgespräch erschienen. Nicht nur das, sondern du hast dich auch professionell vorgestellt und warst gut auf die Fragen vorbereitet. Also wie beendest du das Vorstellungsgespräch jetzt am besten und was tust du, wenn es vorbei ist?
Um den Interviewer endgültig davon zu überzeugen, dass du die richtige Person für den Job bist, musst du das Vorstellungsgespräch nur noch richtig beenden. Der Abschluss ist eine gute Gelegenheit, um dein Interesse an der Stelle zu betonen und an deine Qualifikation für die Position zu erinnern. Idealerweise hast du bereits ein paar Fragen zu der Firma und dem Job während deiner Recherchephase verfasst. Darüber hinaus solltest du dir weitere Fragen aufschreiben, die dir während des Vorstellungsgespräches in den Sinn kommen. Das zeigt, dass du wirklich an der Stelle interessiert bist und ernsthaft über diese Firma und deine zukünftige Arbeit nachdenkst. Du solltest deinem Gegenüber auch unbedingt für seine Zeit danken und dich erkundigen, wie er weiter verfahren möchte. Eine anschließende Dankes-E-Mail betont nochmals dein Interesse an der Stelle.
Wenn du mit einer Personalvermittlungsagentur zusammenarbeitest, wird diese das für dich erledigen. Sie erkundigt sich nach dem Vorstellungsgespräch bei der Firma und dir, wie es gelaufen ist und klärt die nächsten Schritte. Du musst dir keine Sorgen um die Dankes-E-Mail oder weitere Schritte machen.
Fazit
Wenn du dich auf ein Vorstellungsgespräch bei einer japanischen Firma in Europa oder Deutschland vorbereitest, solltest du einige Eigenheiten beachten. Du solltest zum Beispiel vorsichtig bei deinem Outfit und deiner Ausdrucksweise sein. Aber wenn du die Ratschläge aus diesem Artikel berücksichtigst, ordentlich recherchierst und dich entsprechend vorbereitest, solltest du gut zurechtkommen. Ich weiß, dass das alles am Anfang etwas überwältigend und stressvoll wirken kann, aber du musst einfach durchhalten und dein Bestes geben. Ich hoffe, dieser Artikel macht sich bei deiner Jobsuche nützlich und du konntest ein paar neue Einblicke in die Gebräuche der japanischen Firmen in Europa gewinnen.
Autor: Jen
Jen hat ihren Bachelor in Modernes Japan und Soziologie in Düsseldorf gemacht und hat sich anschließend für ein Masterstudium entschlossen, um ihre Kenntnisse zu vertiefen. Unter anderem absolvierte sie während ihrer Studienzeit ein Austauschjahr, einen Kurs zu Geschäftsmanieren und ein Praktikum in Japan. Momentan arbeitet sie an ihrer Masterarbeit während sie als Praktikantin bei einer japanischen Firma in Düsseldorf arbeitet.
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